Fehler beim Buch schreiben

7 essenzielle Tipps, um Fehler beim Bücher schreiben zu vermeiden

von Jana Assauer and Mona Schnell

„Schreiben ist einfach, man muss nur die falschen Wörter weglassen“, sagte einst Autor Mark Twain. Generell teilen wir seine Meinung. Doch diese falschen Wörter wegzulassen, fällt gerade beim Bücher schreiben, wenn es auf Strecke ankommt, gar nicht so leicht. Aber sie sind nicht die einzige Fehlerquelle, die beim Schreiben auftauchen kann. Hier ein paar Tipps, mit denen Sie Bücher einfach besser schreiben:

Fehler bei der Themenauswahl:

Wenn Sie ein Buch schreiben, muss das Thema zum Zeitpunkt der Veröffentlichung spannend für potenzielle Leser:innen sein, nicht zum Zeitpunkt des Schreibens. Bis zur Veröffentlichung über einen Verlag kann, wenn Ihr Exposé angenommen wurde, gut und gerne noch ein Jahr ins Land gehen. Das muss bei der Themenauswahl beachtet werden. Trends, die gerade aktuell sind, können rund um den Veröffentlichungszeitpunkt schon wieder „old news“ sein. Besser also über Themen schreiben, die zukünftig, dann wenn Ihr Buch erscheint, interessant sind.

Lost in Recherche:

Besonders Neulinge auf dem Gebiet der Autorenschaft, legen Wert darauf, gründlich zu recherchieren und verlieren sich schnell im Perfektionismus. Bei Sach- und Fachbüchern spielen wertvolle Quellen und richtige Zitate eine bedeutende Rolle. Doch zu jeder These werden Sie eine Meinung und eine Studie finden, aber auch die Gegenthese und die Gegenstudie. Bei fiktiven Romanen erschaffen Sie eine eigene Welt. So lange die schlüssig ist, muss sie nicht bis ins kleinste Detail tatsächlich existieren.

Too much information:

Stellen Sie sich immer die Frage, ob alles, was Sie schreiben, für Ihr Buch wirklich von Bedeutung ist. Trägt die Information wirklich dazu bei, dass der Text verständlicher wird oder die Geschichte abgerundet? Durch zu viel Information erzeugen wir häufig Längen, unter denen die Geschichte leidet. Wir können zum Beispiel über die Sicht der Protagonisten viel erklären, um den Plot aktiver zu gestalten, anstatt einen Ort oder eine Situation detailverliebt zu beschreiben. Ganz wichtig dabei: nicht in Klischees abdriften.

Kein oder nur ein schlechtes Lektorat:

Autor:innen, die im Selbstverlag veröffentlichen, sparen häufig an der falschen Stelle. Ja, ein vernünftiges Lektorat kostet Zeit und Geld. Aber der Preis lohnt sich immer. Eine Rechtschreibprüfung können alle diejenigen erledigen, die sich mit Rechtschreibung und Grammatik auskennen. Das ist aber ein Korrektorat und kein Lektorat und sollte idealerweise ganz am Ende des Schreibprozesses stattfinden. Das machen Lektor:innen zwar häufig mit, aber es geht im Lektorat vor allem darum, dass die Struktur Sinn ergibt, dass überflüssiger Text rausfliegt, dass der Stil überprüft wird und einiges mehr. Denn Autor:innen neigen eher dazu, zu viel zu schreiben, als zu wenig. Wenn alle Änderungen eingearbeitet sind, prüft idealerweise eine dritte Person noch Rechtschreibung und Grammatik.

Schlechtes Cover und nichtssagender Titel:

Der Erstkontakt von Leser:innen mit einem Buch findet meist mit Titel und Cover statt. Spricht sie ein Cover nicht an oder sagt der Titel nichts über den Inhalt des Buches aus, fehlt schnell der Kaufanreiz. Besonders bei Romanen, aber auch bei Ratgeberbüchern, neigen viele Autor:innen dazu, das Cover mit schönen Illustrationen und ansprechenden Bilder zu überfrachten. Viel wichtiger ist dabei die Sichtbarkeit. Wenn Sie nicht gerade das Glück haben, gleich im Display großer Buchläden zu stehen, gehen Sie mit einem Cover, das nicht aus der Masse heraussticht, schnell unter. Achten Sie also darauf, dass Ihr Cover sowohl in Online-Shops als auch im Buchhandel heraussticht. Ganz wichtig: Die Schrift muss groß genug und gut lesbar sein. Sie wollen ja vermeiden, dass potenzielle Leser:innen erst die Lupe auspacken müssen, um zu erkennen, worum es geht. Besonders im Sach- und Fachbuch-Bereich muss das schnell klar werden und vor allem, wie die Leser von den Inhalten profitieren können.

Kein Exposé, keine Struktur:

Zu den größten Fehlern, die Autor:innen beim Buch schreiben begehen können, zählt das Weglassen eines Exposés. Ein Buch in einem Verlagsprogramm zu platzieren, klappt sowieso nicht ohne. Aber auch, wenn Sie Ihr Buch selbst veröffentlichen wollen, brauchen Sie ein Exposé, das Ihnen Struktur und Übersicht liefert. Ein wichtiger Teil: das Inhaltsverzeichnis. Die bestehen häufig aus einer wahllosen Aneinanderreihung von Schlagworten oder Sätzen und sagen so leider weniger über den Inhalt eines Buches aus als nötig wäre. Ein böser Fehler. Denn, wenn der Titel gefällt, schauen viele Käufer:innen erst einmal ins Inhaltsverzeichnis – besonders, wenn sie die Autor:innen nicht kennen. Wenn die aber durch Kreativität bestechen wollen, wird’s im Index schnell unübersichtlich. So kreativ der Titel sein sollte, so klar und übersichtlich muss die Gliederung sein, damit deutlich wird, was Leser:innen an welcher Stelle im Buch erwarten können.

Zu viele Adjektive, zu wenig Verben:

Autor:innen verwenden häufig eine blumige Sprache, schmücken Szenen und Kapitel üppig mit Adjektiven, weil sie glauben, sie könnten dadurch Atmosphäre kreieren. Falsch! Da wären wir wieder bei Marc Twain angekommen. Die meisten Adjektive sind die falschen Wörter, von denen er spricht. Besser durch starke Verben und die dadurch kreierte Dynamik bestechen als durch Adjektive beschreiben.

Zum Online-Workshop: How to Exposé