Darmgesundheit

Darm in Balance heißt Mensch in Balance

von Roland Tennie

Wir können mit Fug und Recht behaupten: Ist das Darmmilieu nicht in Balance, sind wir es auch nicht. Trotz Bestsellern wie „Darm mit Charme“ und stetiger Aufklärungsarbeit von Ärzten und Heilpraktikern ist vielen immer noch nicht klar, wie wichtig der Darm für unsere Gesundheit ist. Viel zu selten werfen wir bei der Ursachenforschung für Krankheiten wie Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder sogar Krebs einen Blick auf das Organ, das mit seinen bis zu 460 Quadratmetern Oberfläche den größten Kontakt zur Außenwelt bildet. Neben der bronchialen Schleimhaut und unserer Haut entscheidet er darüber, was unseren Körper belastet.

Deshalb ist es essenziell, dass wir bei Immunreaktionen wie zum Beispiel Allergien immer auch einen Blick auf den Darm werfen und ihn stets in gutem Zustand halten, anstatt gleich, wenn es anfängt zu jucken oder die Haut sich rötet, reflexartig zu Salben oder Sprays mit Hydrocortison zu greifen. Die lindern dann zwar meist die Beschwerden – an die echten Wurzeln der Erkrankung gelangt diese Therapie jedoch leider nicht. Auch die viel diskutierten Intoleranzen und Unverträglichkeiten gegen Lactose, Fructose, Gluten und zahlreiche Lebensmittel werden meist nicht besser, wenn wir die jeweiligen Nahrungsmittel vom Speiseplan verbannen. Nur eine kleine Gruppe von Patienten kämpft tatsächlich mit einer angeborenen Problematik. Alle anderen füllen nur die Taschen der Produzenten von Ersatzprodukten, genesen aber nie vollständig, obwohl das mit der so genannten Darmsanierung durchaus möglich wäre.

Achtung Übersäuerung!

Zusätzlich müssen wir auch darauf achten, dass unser Körper nicht übersäuert – was nicht nur, wie oft angenommen, durch eine falsche Ernährung erfolgt. Viel mehr spielen auch der Umwelteinfluss, unsere Arbeitssituation, Familie, Stress, Ärger und vieles mehr eine große Rolle. Sind unsere Zellen erst übersäuert, wird der Stoffwechsel stark reduziert oder ganz eingestellt. Die Folge: Mangelerscheinungen. Fehlen Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelement, kann das zum Ausfall ganzer Regionen und zu Entzündungen führen, die wiederum beispielsweise zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder gar Krebs führen können. Inzwischen weiß man, dass fast 95 Prozent aller Erkrankungen auf eine intrazelluläre Übersäuerung zurückzuführen sind.

So therapiere ich:

Schritt 1: Stuhluntersuchung

Die Stuhluntersuchung in einem mikrobiologischen Labor ist die Grundlage für jede Therapie.

Schritt 2: Die Entgiftung der Leber

Ist die Belastung durch Schadstoffe zu hoch, kann es schnell passieren, dass unser Entgiftungssystem überfordert ist. Deshalb müssen wir es unterstützen. Dafür nutze ich Produkte mit unter anderem Chlorellaalgen, Burma-Spirulinaalgen, Bärlauchkraut, Kurkuma, Mariendistel-Extrakt und Koriander. Besonders die Chlorellaalgen haben einen hohen Chlorophyll-Anteil, der unter anderem Heilungsprozesse anstößt, stark blutreinigend wirkt, aber auch die Absonderung der Verdauungssäfte in Balance bringt. Diese kombiniere ich mit homöopathischen Komplexlösungen. Die Gesamtheit der Wirkstoffe sorgt für die Stabilisierung der Leber-. Gallen-, und Bauchspeicheldrüsenfunktion.

Schritt 3: Die Entgiftung des Gewebes

In unserem Gewebe lagern nicht selten Schwermetalle und sonstige Toxine ein. Für den Abtransport spielt unter anderem wieder Chlorophyll eine wichtige Rolle.

Schritt 4: Die Unterstützung der Darmwand

In diesem Schritt wollen wir die Darmwand dabei unterstützen, Darmsäfte zu produzieren. Nur die Einnahme von Probiotika reicht hierfür nicht aus. Ich arbeite zusätzlich wieder mit homöopathischen Komplexlösungen.

Schritt 5: Bekämpfung von Pilzbefall, falls vorhanden

Wurde in der Stuhlprobe ein Befall zum Beispiel mit Candida albicans festgestellt, gilt es nun diesen einzudämmen – in der Regel mit einer Kombination aus Nystatinpräparaten und Produkten mit Inhaltsstoffen wie Enzianwurzel, Tausendgüldenkraut, Meerrettich, Brunnenkresse und Schwarzkümmel, Biotin, Zink, Selen, Milchsäurebakterien und der Aminosäure L-Glutamin. Zink trägt beispielsweise dazu bei Zellen vor oxidativem Stress zu schützen und Biotin unterstützt die Erhaltung normaler Schleimhäute.

Langwierig, aber konsequent umgesetzt sehr wirksam

Diese Behandlung hat im Grunde nur einen Haken. Sie ist langwierig und erfordert von uns damit jede Menge Geduld und Ausdauer. Da wir unseren Körper aber in der Regel bei Symptomen wie Allergien schon lange überfordert haben, lässt sich das nicht einfach mit einer „Pille“ wieder rückgängig machen. Durch den Wiederaufbau des Darms werden unsere Selbstheilungskräfte aktiviert und wir werden mit Gesundheit und körperlicher Balance belohnt.