In 7 Schritten zum sicheren Investieren
Inflation, Nebenkostenexplosion, wackelige Finanzsysteme – all das belastet unsere Geldbeutel. Gleichzeitig steigt das Renteneintrittsalter, der Wert des Sparkontos stagniert und unsere Träume vom entspannten Ruhestand in Wohlstand drohen zu zerplatzen. Irgendwann denken wir alle: Mist, was mache ich eigentlich, wenn ich in Rente gehe?
Die meisten werden wohl nicht, wie Dagobert Duck, Geld zählen, weil sie nicht wissen, wohin damit. Einige werden sogar nicht einmal wissen, wie sie im fortgeschrittenen Alter ihre Rechnungen bezahlen sollen. Damit das nicht geschieht, gibt es eine gute Möglichkeit, die staatliche Rente zu pimpen – das Investieren an der Börse. Aber Achtung, es gibt schon einiges zu beachten, bevor Sie loslegen:
Schritt 1: Die eigenen Verhältnisse kennen
Es überrascht uns immer wieder, wie wenig viele Menschen über ihre tatsächlichen Verhältnisse wissen. Vielleicht ist es eine Interessenfrage oder eine Typfrage, wie sehr wir uns mit unserem Vermögen auseinandersetzen. Das sollte es aber nicht sein. Finanzielle Freiheit und Sicherheit gibt es nur, wenn wir wissen, wo wir heute stehen und wo wir in ein paar Jahren ankommen wollen. Wir brauchen also einen Überblick über den Status Quo – eine Vermögensbilanz: Dafür müssen wir unsere Vermögenswerte und Verbindlichkeiten kennen und herausfinden, was davon wirklich zur Erhöhung des Vermögens beiträgt und was nur für weitere Verbindlichkeiten sorgt.
Schritt 2: Einnahmen und Ausgaben überprüfen
Wissen Sie, wieviel Sie wofür ausgeben oder gehören Sie zu denjenigen, die sich an jedem Monatsende fragen, wo ihr ganzes Geld geblieben ist? Dann sollten Sie Ihre Liquidität dringend einmal überprüfen. Betrachten Sie genau, wieviel monatlich über Gehalt, Honorare, Dividenden und ähnlichem reinkommt und wieviel davon wofür wieder abfließt. Nur so können Sie herausfinden, welche Geldmenge Sie überhaupt für Investitionen einsetzen können.
Schritt 3: Die Rente berechnen
Sobald Sie wissen, wieviel Sie monatlich investieren können, hilft Ihnen der Rentenrechner dabei, zu kalkulieren, was Sie später tatsächlich von Rente und „Aktien-Zusatzrente“ erwarten können.
Schritt 4: Das Mindset anpassen
Wir haben leider oft bereits in der Kindheit Sätze wie „Geld verdirbt den Charakter“ oder „Geld ist schmutzig“ gehört und als Erwachsene fällt es uns dann schwer, sie wieder loszuwerden. Geld ist aber nichts Schlechtes und Ihr Geld zu vermehren ist wichtig, damit Sie freier leben können und auch im Alter nicht nur auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Sie sollten also sich und Ihr Unterbewusstsein umprogrammieren und Sätze wie „Geld schenkt mir Freiheit“ oder „mit Geld kann ich mir das Leben leisten, das ich mir wünsche“.
Schritt 5: Informationen sammeln und auswerten
Ein Aktienkauf ist nur so gut, wie die zugehörige Analyse und Strategie. Die können Sie sich entweder allein erarbeiten oder, das halten wir für den besseren Weg, Sie suchen sich einen Profi, der sich auskennt und Menschen, die sich gerne mit Ihnen austauschen. Informationen nur zu sammeln, reicht nicht. Sie müssen verstehen, was Sie tun und warum. Wollen Sie Ihr Geld langfristig vermehren, ohne ständig viel Zeit für Analysen aufzuwenden, empfehlen wir nicht auf Einzelaktien zu setzen, sondern lieber einer festen Strategie zu folgen, die nur eine Anpassung im Monat benötigt.
Schritt 6: Investieren Sie gemäß Ihres Kenntnisstands
Kaufen Sie keine Aktie, wenn Sie nicht verstehen, was das Unternehmen tut. Halten Sie Abstand von gehypten Wertpapieren, deren Analyse viel schlechter ist, als der Kurs es widerspiegelt. Es ist gut möglich, dass Sie dann die ein oder andere Chance verpassen. Aber Sie minimieren Ihr Risiko maximal. Es gibt einfach bessere Strategien, als dem Hype zu folgen.
Schritt 7: Bleiben Sie immer bei Ihrer Strategie, egal was Ihr Bauch Ihnen sagt
Ein Investment in Aktienhandel mag oft eine prägende Lebensentscheidung sein. So viel Sie in anderen Lebenslagen aber auf Ihren Bauch hören sollten, so wenig gilt das für den Aktienkauf. Wer sicher erfolgreich investieren will, muss IMMER der Strategie folgen und sich nicht von Emotionen und Bauchentscheidungen leiten lassen. Investieren hat etwas mit Fakten und Analysen zu tun. Darin ist der „Bauch“ ein schlechter Berater.
Natürlich kann auch innerhalb einer festen Strategie immer mal etwas schieflaufen. Die Chancen, das belegt die historische, wissenschaftliche Betrachtung der Aktienmärkte, stehen aber immer besser, wenn Sie sich an eine gut durchdachte und faktenbasierte Strategie halten. Dann ist Spekulation an der Börse viel mehr als reines Glückspiel und kommt dem sicheren Investment so nahe, wie es überhaupt möglich ist.
Buchtipp:
Nils Steinkopff & Mona Schnell
ISBN: 978-3-96739-122-0