Social Media Strategie

5 Schritte, mit denen Ihre Social-Media-Strategie immer up to date ist

von Tina Schindler

Social Media Marketing wühlt die meisten Unternehmer:innen und Solopreneur:innen auf und sorgt häufig für Unsicherheit. Denn die Funktionsweise vieler Marketingkanäle bleibt über die Zeit recht stabil, in den Sozialen Medien verändert sie sich ständig. Nicht nur entstehen immer wieder neue Kanäle, selbst innerhalb eines Mediums variieren die Anforderungen dauernd. Wir müssen also regelmäßig unsere eingeschlagene Strategie überdenken und anpassen. Immer wieder fragen wir uns: auf welchen Zug sollen wir schleunigst aufspringen – welcher lohnt sich schon heute nicht mehr? Und wie bekomme ich tatsächlich die heiß ersehnte Reichweite? Mit den folgenden fünf Schritten können Sie sich entspannt durch Ihre Social-Media-Aktivitäten navigieren.

Schritt 1: Bleiben Sie flexibel

Unter Social Marketern ist man sich einig: Wer sich schnell und effektiv auf Bedarf und Bedürfnisse seiner Zielgruppe einstellen kann, wird zu den Gewinnern gehören. Ein ständiger Anpassungsprozess der eigenen, vielleicht sogar schon eingeübten redaktionellen und kreativen Prozesse ist dabei das A und O. Doch was so hochgestochen und nach viel Arbeit klingt, kann mit wenigen, aber regelmäßig angesetzten „Content Review Sprints“ – also regelmäßigen Überprüfungen des Feedbacks auf die veröffentlichten Inhalte – ganz einfach in die Tat umgesetzt werden.

Schritt 2: Konzentrieren Sie die Ressourcen

Keine Plattform ist identisch mit der anderen. Und wir müssen auch nicht alle auf allen Hochzeiten tanzen. Wer einen Instagram-Kanal erfolgreich bespielt, braucht nicht unbedingt auch einen Facebook-Kanal füttern oder gar bei Clubhouse „abhängen“. Besser wir konzentrieren unsere Ressourcen auf die für uns persönlich relevanten Kanäle. Es lohnt sich, den aktuellen Redaktionsplan und die innerhalb einer definierten Periode erstellten und geposteten Inhalte einmal einer knackigen Überprüfung zu unterziehen. Fragen Sie sich dafür: Erreiche ich mit meinen bisherigen Inhalten meine avisierte Zielgruppe? Unterstützen meine Aktivitäten meine Marketingziele? Entspricht meine Definition der Zielgruppe für meine aktuell genutzten Plattformen auch tatsächlich der Definition und der Potenziale der Plattformen selbst?

Ein Beispiel: Die meisten Facebook-User sind beispielsweise zwischen 20 und 42 Jahre alt und eher in geschlossenen Gruppen aktiv, wohingegen Instagram-User deutlich jünger sind ­– 18 bis 29 Jahre – und die Plattform vor allem für ihr persönliches Entertainment und für In-App-Shopping nutzen. Ein im Sommer 2021 von Instagram-Chef Adam Mosseri öffentlich gemachter Ausblick zeigt dabei deutlich: Instagram-User wollen mittels kurzer, interessanter Videos unterhalten werden. Nur die wenigsten Unternehmer:innen machen sich dieses Wissen im Rahmen ihrer Content-Strategie allerdings zu nutze. Es lohnt sich aber im Review einmal über den eigenen Tellerrand hinaus zu denken, sich auch einmal von branchenfremden Herangehensweisen und Content-Häppchen inspirieren zu lassen. Vielleicht denken Sie: „Naja, ich glaube nicht, dass mich ein TikTok-Tanz wirklich weiterbringen würde.“ Keine Sorge, Sie müssen Ihr Team jetzt nicht zum Tanzkurs schicken. Unterhaltung kann viele Formen annehmen. Es geht nicht darum, sich vor laufender Kamera zum Affen zu machen. Ein bisschen weniger Ernst – im Rahmen des eigenen Brands, versteht sich – etwas mehr Spaß und eine gute Story schaden allerdings nie. Das lässt sich anhand von Zahlen belegen. Probieren Sie es aus.

Schritt 3: Behalten Sie die Zahlen im Blick

Einer der wichtigsten Faktoren in Ihrem Review und bei der Anpassung Ihrer Aktivtäten für die nächste Periode, sollte das zugrundeliegende Zahlengerüst sein. Alle bekannten Plattformen liefern Ihnen jede Menge Informationen auf Zahlenebene – sei es die Anzahl der Likes, der Kommentare oder der Fanzuwachs. Lassen Sie sich aber nicht ausschließlich von diesen prominenten Kennzahlen blenden. Ob Ihre bisherigen Aktivitäten erfolgreich waren und Sie auf dem richtigen Weg sind, hängt nämlich ­– vor allem zu Beginn Ihrer Aktivitäten – maßgeblich von der Reichweite und weniger von der Applausrate ab. Steigen Ihre Reichweiten im Zeitverlauf über alle Plattformen hinweg an? Gibt es mehr Klicks auf verknüpfte Seiten und Plattformen? Werden Profile aufgerufen und gehen die angesprochenen User weiter als bis zum Beitrag selbst? Dann weiter so! Bemerken Sie den von uns allen gefürchteten „Drop“ und können identifizieren, an welcher Stelle genau dieser erfolgt ist? Dann lenken Sie Ihren Fokus vor allem auf auffällige Stellen und Abweichungen und justieren sie dort nach.

Schritt 4: Erkennen und nutzen Sie qualitative Daten

Eine Handvoll Follower weniger kann übrigens völlig andere Ursachen haben, als Sie vielleicht im ersten Moment denken – es gibt mehr Fake-Accounts als uns lieb ist und von Seiten der Plattformen regelmäßig betriebene Cleanings solcher Konten, bekommen wir auch zu spüren. Können Sie aber qualifizierte Negativkommentare oder ausbleibende Reaktion bei bestimmten Beiträgen erkennen, die schlussendlich zu einer Verringerung der Follower geführt haben, hilft Ihnen das, dieses Feedback direkt in die Content-Erstellung einfließen zu lassen.

Schritt 5: Stecken Sie motivierende Ziele

Apropos Zahlen: Vielleicht haben Sie sich auch schon dabei erwischt, eine viel zu hohe Erwartungshaltung an Ihre Social-Media-Aktivitäten zu knüpfen. Ich höre häufig, dass sich Unternehmen unterschiedlicher Markenbekanntheit und Größe selbst in die Mangel nehmen: „10.000 Follower auf Instagram innerhalb eines halben Jahres“, heißt es dann zum Beispiel. Doch immer weiter steigender Wettbewerbsdruck, zu geringe (Werbe-)Budgets und die Vernachlässigung der eigenen Markenbekanntheit führen häufig dazu, dass so ein großes Ziel um Längen verfehlt wird – und der Frust parallel steigt. Setzen Sie sich lieber smartere Ziele. Eine gute Zieldefinition wäre beispielsweise: Mindestens 450 Likes innerhalb der nächsten sechs Monate generieren und dabei eine durchschnittliche Interaktionsquote von zehn Prozent pro Post erreichen. Klingt doch gleich viel besser und viel leichter erreichbar – oder?