Sorglos Schreiben: 9 Wege aus der Schreibblockade
Es war einmal ein weißes Blatt … Fast jeder Autor kennt diese Situation, wenn Wörter einfach nicht fließen wollen. Nur wenige können – egal wann und wo – einfach losschreiben und mit dem, was sie aufs „Papier“ bringen, auch gleich noch den eigenen und anderen Ansprüchen genügen. Der Rest der Autorenwelt kämpft regelmäßig mit Schreibblockaden, fehlender Kreativität oder Schreibmüdigkeit. Dabei gibt es zahlreiche Wege raus aus dieser Schreibkrise. Hier findest du eine Übersicht mit Tipps, die ich selbst anwende, um meine Schreibblockaden aufzulösen und einigen Input aus unserer Clubhouse-Community, mit der wir immer mittwochs um 12 Uhr unter dem Motto „Schreib‘ dein Buch“ diskutieren.
1. Strukturiere dich mit festen, kurzen Zeitabschnitten:
Mein Lieblingstool, um mich zu strukturieren, ist die Pomodoro-Technik. Besonders dann, wenn ein Text unter Zeitdruck wachsen soll, hilft mir die kleine rote Küchenuhr dabei, in den Takt zu kommen. Ich habe die ursprüngliche 25:5-Minuten-Spanne allerdings etwas variiert. Ich schreibe 50 Minuten und mache dann 10 Minuten etwas völlig anderes – setze mich ans Fenster und trinke einen Kaffee, spiele mit meinem Hund oder gehe eine Runde um den Block.
2. Lass‘ deine Finger tanzen:
Wenn ich bei einem Thema hänge, das mir entweder nicht so gut liegt oder mir bei dem sich meine Gedanken immer wieder verknoten, beobachte ich meinen Hund und entwickle eine kurze Geschichte mit ihm als Protagonisten. Neulich fraß er Gras im Garten und ich habe zehn Minuten über seine Identitätsfindung geschrieben. Mein Victor wollte eigentlich Kuh werden und versuchte, sich in diese Rolle einzufinden. Diese Technik schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich beschäftige mich mit meinem Lieblingstier und gleichzeitig lasse ich meine Finger mit meinem Geist tanzen, ohne mich wirklich anstrengen zu müssen.
3. Hol‘ dir einen Schreibbuddy:
Brainstorming zu zweit bringt doppelt Spaß. Plane immer wieder Telefon- oder Zoom-Zeit mit einem anderen Autor oder einer anderen Autorin ein, mit der du dich über dein Thema, deine Inhalte oder auch ihre Themen austauschst. Das öffnet deinen Horizont und vergrößert den Tunnel immens, durch den wir selbst auf unser eigenes Werk blicken.
4. Fang‘ irgendwo an:
Viele Autoren plotten sehr ausführlich und schreiben dann ein Kapitel nach dem nächsten. Toll, wenn das klappt. Wer aber am weißen Papier verzweifelt, sollte lieber irgendwo anfangen, als schon zu Beginn den fantastischen Einstieg, den perfekten ersten Satz oder das packende erste Kapitel verfassen zu wollen. Sammle Ideen und Inhalte und schreib‘ los, egal an welcher Stelle deines Texts oder Buchs, das ist. Mit etwas Glück und Geduld entwickelt sich die Handlung drum herum dann wie von selbst.
5. Schreibe täglich:
Es spielt keine Rolle, wie viel du schreibst. Eine tägliche Routine hingegen unterstützt die Schaffenskraft und gibt dir immer wieder einen Schub, weiter zu machen. Setze dir dafür aber kleine Schreibziele wie 100 Wörter pro Tag. Die lassen sich selbst in einen stressigen Alltag einbauen. Meist schreibst du dann sowieso mehr als diese 100 Wörter. Setzt du dein Ziel jedoch zu hoch an, führt das schnell zu Frust und Resignation, wenn du es einmal nicht erreichst.
6. Interviewe deine Protagonist:innen
Wer mit einer Figur in seinem Buch nicht weiterkommt, für den lohnt es sich, auch einmal die Perspektive zu wechseln – das meine ich ganz bildlich. Stell dir zwei Stühle gegenüber voneinander hin und führe ein Interview mit deiner Figur – nach dem Motto: Was du schon immer mal wissen wolltest, dich aber nie zu fragen trautest. Wechsle dabei auch ab und an den Stuhl und antworte in der Rolle deiner Protagonist:innen.
7. Setze Schreib-Prioritäten:
Morgens sind die meisten von uns besonders fit im Kopf. Am besten also, du setzt dich gleich früh hin, bevor deine Gedanken schon in 1000 andere Richtungen wandern. Dann fokussierst du dich für 30 Minuten oder vielleicht sogar für eine ganze Stunde nur auf deinen Text. So startest du den Tag gleich kreativ und mit dem ersten Erfolgserlebnis. Das beflügelt.
8. Bilde Assoziationsketten:
Wenn du in einer Szene nicht weiterkommst, greif dir irgendein Nomen, das dir dazu in den Kopf kommt, heraus. Schreibe es auf und bring andere Nomen, die dir dazu von selbst einfallen damit in Verbindung. Notiere sie einfach hintereinander. So sind schon wunderschöne Geschichten entstanden. Zum Beispiel nutzte Ray Bradbury diese Technik häufig, um seine Bücher zum Leben zu erwecken.
9. Nutze Produktivitätsmusik:
Unser Montagshappen Experte Ivo Vossen hat einige Tracks kreiert, die dein Gehirn auf Fokussierung und Produktivität einstimmen. Hier gibt’s eine Playlist: resonancespace.com