Unser Montagshappen-Teammitglied Petra Walther unterstützt uns als Fachjournalistin vor allem bei Themen rund um die Arbeitswelt. Heute beantwortet sie uns selbst drei Fragen zum Thema.

New Work, Agiles Lernen und Arbeiten – in deiner Arbeit beschäftigst du dich hauptsächlich mit den neuesten Entwicklungen unserer Arbeitswelt. Was sind für dich aktuell die spannendsten Entwicklungen?

Mich fasziniert die Dynamik, die sich entwickelt hat. Die Unternehmen, die agiles Lernen und Arbeiten samt Selbstorganisation der Mitarbeiter*innen eingeführt haben, berichten fast ausschließlich davon, dass die Mitarbeiter*innen motivierter und engagierter arbeiten und dass es kein Zurück gibt, wenn man mal mit New Work angefangen hat. Verständlich, denn Mitarbeitenden Selbstverantwortung zu übertragen, diese dann aber wieder einzuschränken, wäre mehr als kontraproduktiv.

Doch freilich ist ein Unternehmen nicht als agil zu bezeichnen, nur weil es ein, zwei agile Projekte am Laufen hat. Viele sind noch dabei herumzuexperimentieren. Spannend finde ich hier, dass viel mehr als früher über den eigenen Tellerrand geschaut wird. Und das geht zum Großteil von den Mitarbeiter*innen selbst aus: Sie sind in Netzwerken aktiv und holen sich Hilfe von außen, wenn sie für etwas eine Lösung brauchen.

Für mich betrifft die interessanteste Entwicklung überhaupt aber die Rolle der Führungskraft beim agilen Arbeiten. Klar ist, dass diese sich ändern muss. Die klassische Vorgesetzten-Rolle passt nicht in die neue Arbeitswelt. Aber wie Führung in Zukunft nun tatsächlich aussehen wird, bleibt insgesamt spannend.

Vieles in deiner Arbeit bezieht sich eher auf größere Unternehmen, nimmst du trotzdem einiges für deine eigene Selbstständigkeit mit?

Ich versuche mich stärker am agilen Prinzip „Einfach mal machen“ auszurichten, das insgesamt – nicht nur für größere Unternehmen – beim agilen Arbeiten eine ganz wesentliche Rolle spielt. Ich bin vom Typ her ein sehr strukturierter Mensch, durchdenke alles viel. Das kann aber bisweilen auch behindern. Gerade in der Selbstständigkeit gilt es, einfach mal Dinge auszuprobieren.

Welche Bedeutung hat das Thema Gemeinschaft für unsere Arbeitswelt?

Ohne ein Gemeinschaftsgefühl geht es meiner Meinung nach nicht. Es lernt und arbeitet sich viel besser, wenn man sich mit anderen austauscht, mit- und voneinander lernt, sich gegenseitig unterstützt und inspiriert – ob im Unternehmen oder in der Selbstständigkeit.