Was ist Erfolg? Wer sich diese Frage stellt, ist bereits auf dem Weg, erfolgreich zu werden. Nicht unbedingt im herkömmlichen Sinne, mit dem Ziel, viel Geld zu verdienen und sich alles Mögliche leisten zu können. Wirklicher Erfolg hat vielmehr mit der Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich zu tun – und eben damit, bestimmte Erfolgsmythen zu entlarven.

1. Erfolgslügen erkennen

„Wenn ich dies und jenes erreicht habe, dann trete ich kürzer.“ Das ist ein typischer Ausspruch von Karrieremenschen. Sie leben in die Zukunft hinein, mit der Aussicht, sich dann irgendwann mal zufrieden zurücklehnen zu können. Tatsächlich gibt es aber nur wenige, die genau dies dann tun. Vielmehr scheint der Erfolg ein Antreiber zu sein, sich nach einem erreichten Ziel gleich wieder das nächste zu suchen. Per se spricht auch nichts dagegen, sich immer wieder neue Ziele zu setzen. Doch der ständige Erfolgstrip birgt auch die Gefahr, andere Dinge um sich herum völlig zu vernachlässigen. Die Frage, was einem der Erfolg eigentlich bringt, stellt sich dann meist erst danach – wenn an ihm Freundschaften zerbrochen sind, die Ehe in die Brüche gegangen ist oder man krank wird. Besser ist es, frühzeitig und regelmäßig zu reflektieren, was einen wirklich antreibt.

2. Immer aufmerksam bleiben

Viele, die auf der Erfolgsstraße unterwegs sind, erwischen nicht die richtigen Abzweigungen, nehmen Signale nicht wahr, fahren mit Vollgas in einen Crash hinein – und sind dann zutiefst erschüttert. Ihr Scheitern kommt für sie aus heiterem Himmel. Doch das stimmt so nicht: Es gibt fast immer Frühwarnsignale. Die Betroffenen spielen die Anzeichen jedoch herunter oder nehmen sie nicht ernst. Soll heißen: Erfolg heißt nicht immer nur Gas geben. Wer öfter mal herunterschaltet und langsamer fährt, bleibt aufmerksamer für das, was auf seinem Weg passiert.

3. Scheitern führt zum wirklichen Erfolg

Kommt der Crash, stellt er das ganze Leben auf den Kopf. Mit voller Wucht vor die Wand fahren, birgt aber auch Chancen. Denn oft zeigt Scheitern und die nach sich ziehende Krise auch, was wirklich wichtig gewesen wäre – weil man seine Handlungsweisen überprüft und verändert. Vor allem aber auch, weil man die eigenen Einstellungen reflektiert, denn die Ziele, die man verfolgt sind oft gar nicht die eigenen Ziele, sondern unbewusst übernommene. Ein Scheitern zieht meist einen Reifungsprozess mit sich, der nach innen gerichtet ist und äußere Dinge wie Statussymbole in Frage stellt. Entsprechend weiter kommt der, der künftig seine immateriellen Erfolgsfaktoren stärker in den eigenen Alltag integriert.

4. Niemand ist unbesiegbar!

Für viele Manager ist Scheitern jedoch gar keine Option. Erfolg heißt für sie Controlling XXL. Sie denken, alles im Griff zu haben, der Satz „Das passiert mir nicht!“ ist typisch für sie. Doch das ist eine große Gefahr. Denn, wenn doch etwas auf dem Erfolgsweg dazwischenkommt, bröckelt die Fassade ruckzuck – und das wird dann schnell existenziell. Wer vorher schon weiß, dass niemand unbesiegbar ist, hat es leichter, nach einem Misserfolg wieder aufzustehen. Scheitern kann jedem passieren und gehört zum Leben dazu.

5. Erfolg und Wachstum kommt durch Identitätsarbeit

Das Thema Identität hat viel mit (persönlichem) Erfolg zu tun. Menschen nehmen im Business und im Privatleben verschiedene Rollen ein. Als Mensch in der Rolle sollten sie aber immer der gleiche sein. Doch das ist nicht bei allen der Fall. Viele legen sich im Job sozusagen eine Rüstung an und zeigen sich jederzeit stark, obwohl sie sich gar nicht so fühlen. Andere arbeiten in einem Unternehmen, das nicht mit ihren eigenen Werten übereinstimmt. Auf Dauer kann das nicht gutgehen und führt zur Identitätskrise. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit führt auch hier wieder weiter – das ist der wirkliche Erfolg!