Marc Peine ist Gründer und Vorstand der Charity-Organisation „Kinderlachen“. Im Montagshappen-Interview spricht er über den Weltkindertag, Heimat und soziales Engagement der Deutschen.

1. Am 20.9. ist Weltkindertag. Haben Sie mit Kinderlachen an diesem Tag etwas Spezielles geplant?

Für uns ist jeder Tag Weltkindertag. Kinderlachen stellt jeden Tag im Jahr kranke, sozial schwache und solche Kinder, die eher auf der Schattenseite im Leben stehen, in den Mittelpunkt. Es ist schön, dass es solche „Promotiontage“ gibt, aber es sollte selbstverständlich sein, dass wir jeden Tag dem Nachwuchs die Wertschätzung entgegenbringen, die jedes einzelne Kind verdient hat.

2. Wie wichtig ist Heimat für Kinder und wie unterstützen Sie dabei, Kindern eine Heimat zu geben?

Eine Heimat ist auch ein Rückzugsort, da wo es sicher sein sollte. Die Realität sieht in Deutschland jedoch sehr oft so aus, dass Kinder häusliche Gewalt ertragen müssen und, dass es diesen sicheren Rückzugsort nicht gibt. Dazu gehört ebenfalls, dass sehr viele Kinder noch nie ein eigenes Bett besessen haben. Hier schaffen wir mit unserer Aktion „Jedem Kind sein eigenes Bett“ einen Rückzugsort. Ein Bett sollte für jedes Kind in Deutschland selbstverständlich sein – ist es aber nicht.

3. Studien beweisen, dass Geld für andere auszugeben, glücklich macht – mehr, als Geld für sich selbst auszugeben. Können Sie das bestätigen?

Ja, so ergeht es uns bei Kinderlachen ebenfalls. Es bereitet uns sehr viel Freude, wenn wir beispielsweise durch Aktionen, die man nicht kaufen kann (durch Begegnungen und Erlebnisse) oder durch besondere Dinge für großes Kinderlachen sorgen können. Wer den Weg zu betroffenen Kindern ans Krankenbett nicht gehen kann oder will, dem stehen wir zur Seite und verwenden die Geldspenden so, wie sie in Einrichtungen oder für persönliche Einzelschicksale am dringendsten benötigt werden.

4. Wie spendabel sind die Deutschen?

Die Summen sind zuletzt zwar gestiegen, die Anzahl der Spender ist jedoch zurückgegangen. In unserem Umfeld haben wir sehr treue Spender, die sich regelmäßig auch neue Dinge einfallen lassen, wie Spenden zusammenkommen.

5. Auch viele Unternehmen möchten sich gerne sozial engagieren. Wie klappt das mit Kinderlachen?

In den vergangenen Jahren gehen Unternehmen immer mehr dahin, auf klassische Weihnachtsgeschenke für Kunden oder Lieferanten zu verzichten und dieses Geld eher in zweckgebundene Bereiche zu spenden. Sei es für Bildung wie Bücher oder aber auch für kranke Kinder und in Weihnachtsgeschenke für sie.