Michael Oelmann hat als Gründer des Mediums Die Deutsche Wirtschaft (DDW) selbst Innovationskraft bewiesen. In dieser Woche ehrt er in Düsseldorf zum dritten Mal die „Innovatoren des Jahres“ – unter anderem Wladimir Klitschko.

Herr Oelmann, Sie waren Gründer und über viele Jahre hinweg Herausgeber des Magazins Wirtschaftsblatt. Was hat Sie bewogen, 2016 mit DDW ein neues Medium zu kreieren?

Das Wirtschaftsblatt war konsequent Print und in seiner Art in den 90er Jahre auch eine echte Innovation. Als bundesweit in 26 Regionalausgaben erscheinendes Wirtschaftsmagazin war es Wegbereiter des Content Marketings. Doch woanders ist der Wandel spannender zu erleben als im Mediensektor? 2016 habe ich deshalb mit DDW ein Wirtschaftsmedium gestartet, das alles ist, aber kein Print: Wir sind online, wir machen TV, wir bespielen die sozialen Medien, machen Events und haben mit unserem Mailnewsletter einen der stärksten und hochkarätigsten Verteiler im Top-Segment der deutschen Wirtschaft. Vor allem aber bilden wir zusammen mit unserem Market Research und unseren Top-Unternehmens-Rankings einen innovativen Medienkomplex, der sich gezielt der Top-Elite der Wirtschaft widmet. Unser Geheimnis ist in gewisser Weise, dass wir in unseren Reichweiten exklusiv und nicht expansiv denken. Denn es gibt in Deutschland nur rund 180.000 wahre Top-Entscheider, und die kennen wir alle.

Herr Oelmann, wer sind die Innovatoren des Jahres 2019, die Sie am 9. Mai ehren und was zeichnet sie aus?

Wir haben in diesem Jahr wieder zwanzig beeindruckende Beispiele, die alle Formen, aber auch alle unternehmerischen Größenordnungen als Musterbeispiele für Innovation repräsentieren. Dabei sind Global Player wie Fujifilm, die Grohe AG oder Phoenix Contact, ebenso wie Mittelständler, Startups oder „Einzelkämpfer“. Das ist uns wichtig. Denn wir wollen zeigen, dass Mut zu neuen Lösungen und eine Kultur des Erneuerns die Grundlagen nachhaltigen Erfolgs unserer Wirtschaft sind. In Zeiten immer schnelleren technologischen Wandels wohl noch mehr als je zuvor.

Und was hat der erfolgreichste Schwergewichtsboxer aller Zeiten damit zu tun?

Wir verleihen dieses Jahr an Wladimir Klitschko einen Ehrenpreis, denn er ist für uns ein besonders starkes Beispiel für Innovationskraft – und zwar in zweifacher Hinsicht: Zum einen ist es letztlich das Thema seines „Face the Challenge“-Programms, das er als Buchautor, Universitätsdozent und Coach in die Wirtschaft und zu den Menschen bringt. Sein Motto: „Kehre einer Herausforderung niemals den Rücken zu“. Aber auch er selbst ist ja ein Beispiel für Mut zur Innovation. Denn dass er nach seiner Sportkarriere jetzt auf diesem anderen Feld aktiv ist, ist ja alles andere als selbstverständlich – und übrigens gewiss keine finanzielle Notwendigkeit. Das ist wirklich aller Ehren wert.

Der Preis „Innovator des Jahres“ gilt als größter Publikumspreis der deutschen Wirtschaft. Kann man mit abstimmen?

Ja, das kann man. Es gibt nämlich auch einen Publikumspreis. Die 80.000 Firmeninhaber und CEOs, die in unserem DDW-Newsletterverteiler sind, stimmen aus den von der Jury ausgewählten zwanzig Innovatoren für ihre drei Top-Kandidaten ab. Jeder kann sich auf unsere Website dem Newsletter beitreten und mit abstimmen. Und zwar übrigens genau bis Mittwoch, den 8. Mai um 24 Uhr. 

Sind Sie für die deutschen Unternehmen und die deutsche Wirtschaft insgesamt eher zuversichtlich oder pessimistisch, was die Zukunft angeht?

Deutsche Ingenieurskunst, deutscher Unternehmergeist und die klassischen deutschen Tugenden haben zu allen Zeiten besondere Spitzenleistungen hervorgebracht, die unseren Wohlstand gesichert haben. Das wird auch künftig so sein, wenn wir unsere Grundlagen nicht verlieren oder beeinträchtigen. Und das sind zuallererst eine stabile homogene Bevölkerungsentwicklung, dann ein erstklassiges Bildungsniveau sowie eine kluge Außen-und Handelspolitik. In allen diesen Feldern sehe ich allerdings große Herausforderungen.