Anguis (aus dem Lateinischen) bedeutet Enge. Wenn wir Angst verspüren, wird es uns eng um den Hals, das Herz, in der Brust und bei der Atmung. Wir spüren Angst also körperlich. Und trotzdem spielt der Kopf dabei eine ganz große Rolle, denn manche Menschen versetzen sich regelrecht selbst in diesen Zustand der Angst. Indem sie sich vorstellen, was wäre, wenn…
Angst ist omnipräsent
Das Thema mit der Angst ist so eine Sache, ganze Industriezweige und Versicherungen arbeiten damit.
Unsere eigenen Anteile und Veranlagungen tragen aber leider auch ihren Teil dazu bei und lassen uns schnell ängstlich werden. Immer und immer wieder müssen wir uns daran erinnern, dass wir es sind, die das Steuer in der Hand haben.
Denn nur die Vorstellung der Dinge macht Angst – es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen:
- Warum denkt ein Arbeitnehmer, dem nach 25 Jahren im Unternehmen gekündigt wird, nicht, dass es das Beste ist, was ihm passieren konnte?
- Warum droht nach Jobverlust nicht eine neue Chance, ein Neustart, der sicher viel besser wird?
- Warum denkt die betrogene Ehefrau nicht, dass sie ohne ihren Ehemann viel besser aufgestellt ist?
- Warum denkt ein Unternehmer bei Neuinvestitionen nicht zuerst an die langfristigen Erfolge, die sich dadurch einstellen werden?
Gründe dafür und dagegen gibt es genug. Wir können uns ein und dieselbe Sache schrecklich, schlimm, unausweichlich oder zufriedenstellend, optimistisch und schön denken. Und genau da liegt der Hund begraben. Sofern Sie nicht krank sind und akute Angstzustände haben, beispielsweise nach einem Trauma, haben Sie proaktiven Einfluss auf Ihr Leben.
Eigenverantwortlich mit Ängsten umgehen
Wir sind selbstverantwortlich und müssen so auch nichts und niemanden für ungute Zustände wie Angst verantwortlich machen. Wer das realisiert und sein Verhalten danach ausrichtet, bahnt den Weg in ein selbstbestimmtes und dadurch angstfreies Leben.
Was hindert uns eigentlich daran?
Klingt hier in der Theorie so einfach, aber es gibt natürlich auch gute Gründe, warum Ängste so weit verbreitet und zu lukrativen Geschäftsmodellen führen. Da ist zum einen die Prägung, eine einseitige Konditionierung, der kulturelle Background, die Erziehung, ungünstige Erfahrungen und es ist sogar ein Stückweit Veranlagung, wie empfänglich wir für Angst sind.
Das sollten wir im Blick haben und die Ursachen hinterfragen, wenn es darum geht, sich den eigenen Ängsten zu stellen. In akuten Fällen, bei denen wir mit kleinen oder großen Veränderungen konfrontiert sind, die uns ins Ungewisse stürzen und uns Angst machen, hilft außerdem Folgendes:
- Faktencheck: Ist das Bild, das ich sehe, wahr? Oder denke ich es nur und ist noch keine Realität?
- Dritte involvieren zur Stärkung der eigenen Sicherheit und zur Mobilisierung der eigenen Kräfte.
- Lösungen und Teillösungen entwickeln.
- Sich das Schlimmste ausmalen und dann verdauliche Minischritte in Richtung Lösung gehen.
- Meditation ist ein guter Wegbegleiter, um sich auf die wichtigen und richtigen Dinge zu konzentrieren. Wer sich selbst besser kennt, kommuniziert besser – auch mit seinen Ängsten.