Gesundheit entsteht im Kopf! Es reicht nicht, sich gesund zu ernähren und ausreichend zu bewegen, um dauerhaft gesund zu bleiben. Mentales Detox heißt mein Vorschlag gegen psychischen und damit auch physischen Stress.

Kampf oder Flucht?

Zunächst einmal ist Stress im Grunde kein negativer Zustand, sondern ein überlebenswichtiger Turbo für den Körper. Seinen Ursprung hat er in einer ganz natürlichen Reaktion, der Fight-or-flight response, die schon unsere Urahnen kannten, wenn sie entscheiden mussten: Ist die Gefahr so groß, dass ich besser flüchte oder nehme ich den Kampf auf. Sobald diese Gefahr gebannt war, fuhr der Körper rasch wieder auf seinen Normalzustand runter. Heute können wir die komplexen Herausforderungen unseres Alltags leider nicht mehr so einfach mit Flucht oder Angriff lösen, auch wenn der menschliche Körper bei Belastungen immer noch auf Hochtouren läuft. Körper und Geist müssen schließlich bereit sind, falls es brenzlig wird. Heikel wird es dann, wenn dieser Zustand von der Ausnahme zum Dauerzustand wird. Dann ist unser Körper ständig mit Stresshormonen überflutet. Die Konsequenz: Wir werden krank, leiden unter Rücken- oder Kopfschmerzen, Allergien, Magengrummeln oder bekommen Herz-Kreislaufprobleme.

Wie also gelingt es, das zu vermeiden, Kopf und Körper die Gelegenheit zu geben, ganz ohne Medikamente und Pillen wieder runterzufahren.

Zum Beispiel mit diesen drei Ritualen:

  1. Bad-News-Detox

Kaum sind wir morgens wach, prasseln übers Radio oder den neuesten Podcast, den wir noch schnell vor dem Aufstehen hören wollen, die ersten negativen News auf uns ein. Unser Handy alarmiert uns bereits per Push-Nachrichten auf dem Weg zur Arbeit über aktuelle Katastrophen und alles, was wir bei Ankunft im Büro noch nicht wussten, erfahren wir von den Kollegen.Ich plädiere in solchen Fällen für ein Bad-News-Detox. Natürlich können Sie die Welt nicht ändern. Aber Sie können steuern, was Sie selbst in die Welt hinausgeben. Also lästern Sie mal 14 Tage lang nicht über andere. Ganz radikal wäre, wenn Sie in dieser Zeit auch nicht über sich selbst jammern. Zu Anfang könnte es dann zwar recht still werden. Das ist ein gutes Zeichen. Sie sind auf dem richtigen Weg.

  1. Multitasking-Detox

Unser Gehirn kann sich nur auf eine einzige komplexe Tätigkeit effektiv konzentrieren. Multitasking ist also ein Produktivitätsmythos, der mehr Schwierigkeiten und Probleme schafft, als er löst. Sobald wir versuchen, zwei Dinge gleichzeitig zu tun verantwortet eine Gehirnhälfte die eine Handlung und die andere Hälfte ist für die zweite Handlung zuständig. Klingt erst mal nicht so schlimm. Oder? Aber anstatt reibungslos zusammenzuarbeiten, konkurrieren unsere beiden Gehirnhälften miteinander. Die Folge: Wir werden ineffektiv. Bei mehr als zwei Tätigkeiten überfordern wir unser Gehirn dann komplett. Es springt dann nur hin und her. Klar, dass sich das sehr kontraproduktiv auf unsere Leistung auswirkt. Sie brauchen länger, haben einen höheren Energiebedar und machen tendenziell auch noch mehr Fehler. Erledigen Sie also lieber eins nach dem anderen und vergessen Sie Multitasking

  1. Glaubenssätze-Detox

Beobachten Sie sich einmal selbst: Welche persönlichen Glaubenssätze erzählen Sie sich? Das kann ich nicht, weil ich zu wenig Zeit habe, das schaffe ich nicht, weil mein Chef mich nicht lässt, das kann nicht klappen, weil mein Partner mich nicht unterstützt? Wie wollen Sie denn mit dieser Haltung erfolgreich sein? Unser Stressmanagement hängt stark mit der eigenen Fokussierung zusammen und Ihre Glaubenssätze lenken den Fokus. Höchste Zeit also, dass Sie  Ihren Fokus umlenken. Wenn Sie also etwas nicht können oder nicht schaffen, wollen Sie es vielleicht auch gar nicht. Sonst würden Sie doch niemand anderem die Schuld fürs Misslingen geben. Denn, wem ich die Schuld gebe, dem geben ich die Macht über mich. Noch nicht einmal Flucht oder Angriff bringt Sie dann weiter. Im Gegenteil. Das lässt Sie auf einem gleichbleibenden Stresslevel verharren. Setzen Sie sich also bewusst auf eine Glaubenssatz-Engiftungs-Kur und gehen Ihre Ziele eigenverantwortlich an.