Innovativ denken, anders sein, disruptiv arbeiten, Status Quo umschmeißen, neu machen … All das sind typische Merkmale für die Startup-Welt. Ein Trend, der sich aber bei den meisten Neugründern aus der „Generation E-Mail“ inzwischen durchsetzt, galt bisher als überholt und retro: Der Griff zum Hörer oder sogar ein Vier-Augen-Gespräch. Alte Werte sind also in der „Mach-Neu-Business-Welt“ wieder „in“.

Retro kommunizieren ist heute Zeitgeist

Vielleicht liegt es an den zahlreichen Missverständnissen oder auch an der Distanz, die die elektronische Kommunikation der letzten Jahre aufgebaut hat. Vielleicht einfach nur daran, dass Trends sich in Wellen bewegen. Auf jeden Fall ist jetzt wieder einmal die Zeit der persönlichen Nähe gekommen.

Es begeistert mich jedes Mal, wenn ich erlebe, wie ein kurzes Telefonat oder ein Treffen auf einen Kaffee bestehende Schwierigkeiten aufzulösen scheint. Ich spreche aus eigener, leidvoller Erfahrung, wenn ich sage: Greift zum Hörer, anstatt euch über eine E-Mail zu ärgern. Klar, meist geht die E-Mail schneller und sie wirkt auch bequemer. Aber seit ich einige verfahrene Situationen durch Telefonate zurück in die richtigen Bahnen gelenkt habe, spreche ich wieder viel lieber direkt mit den Menschen.

Wichtige Themen von Auge zu Auge besprechen

Und wenn das Telefonat nicht ausreicht, wird es Zeit für ein Gespräch unter vier Augen. Ich mache das so: Ich kommuniziere klar, dass ich etwas besprechen möchte und frage nach einem Meeting. Ich biete auch direkt an, zu meinem potenziellen Gesprächspartner zu kommen, wenn das möglich ist und richte mich, was die Dauer und den Ort angeht, nach ihm oder ihr.

Manchmal führt das dazu, dass wir irgendwo schnell einen Kaffee trinken. Manchmal sitzen wir am Flughafen zusammen oder ich werde zu anderen Meetings oder Events eingeladen und schaue dort schnell vorbei. In allen Fällen bringt das effiziente und persönliche Ergebnisse. Denn wirkliche Geschäftsthemen und Beziehungen entstehen nur, indem man an den richtigen Stellen ein wenig „retro“ arbeitet – auch in der schnelllebigen Start-Up und Technologie Szene. Denn Menschlichkeit kann man nicht innovieren und anders denken. Diese Tatsache begeistert mich sehr.