Das war ein Sommer mit viel Sonne. Noch ist der Energiespeicher voll, aber jetzt im Herbst beginnt der Körper damit, vermehrt Melantonin auszuschütten. Das dreht unseren Kreislauf und Stoffwechsel auf Sparflamme. Das ist zum einen gut, denn es beginnt eine wichtige Phase der Besinnung, die wir für uns nutzen sollten, um aber nicht völlig die Energie zu verlieren, sollten wir zunächst ein paar Tipps beachten.

Mit viel Energie durch den Herbst

  • Auch wenn das Wetter nicht mehr so schön ist, gerade jetzt ist es besonders wichtig, sich viel an der frischen Luft zu bewegen. Gehen Sie also weiterhin spazieren. Zur Not mit Schirm und Regenstiefeln.
  • Am besten stellen Sie sich schon morgens ans offene Fenster, atmen tief ein und schnell aus. Ein Ritual, das den Sauerstoffspiegel hebt und gegen die Herbstlethargie wirkt.
  • Es ist kühl geworden, wir schwitzen weniger und verlieren einen Teil unseres Durstgefühls. Versuchen Sie weiter so viel zu trinken wie im Sommer. Oft hilft ausreichend Wasser besser als jede Tasse Kaffee. Die Heizungsluft trocknet sonst außerdem unsere Haut aus.

Rituale haben ab Herbst Hochkonjunktur

Der sanfte Übergang in die kalte Jahreszeit bereitet uns normalerweise auf einen bewussten Umgang mit unseren Sinnen vor. Dieses Mal war der Übergang etwas weniger Sanft und es war eher eine Achterbahnfahrt vom Hochsommer in den Herbst. Regnet es draußen und wird kälter, ziehen wir uns zurück, und gehen zu den Ritualen über, die der Herbst so bietet:

  • Der Startschuss der Bastelarbeit beginnt: Wer Kinder hat, sammelt Kastanien und Eicheln, bastelt Laternen.
  • Unternehmen verabschieden Budgets und überlegen sich, wieviel Sie in die Fortbildung ihrer Mitarbeiter stecken möchten. Das vorletzte Quartal zur Regulierung beginnt. Neue Strategieausrichtungen und Mitarbeiterjahresgespräche finden hier einen guten Platz.
  • Die Menschen ziehen sich zurück und legen für sich in gemütlicher Atmosphäre neue Perspektiven fest. Tee und Kerzen gehören wieder zum festen Bestand des Alltags.

Ob Karnevalsauftakt, Halloween, Sankt Martin oder einfach nur jährliche Weinfeste, eines ist allen gleich: die Freude des Wiederkehrenden. Schon Kinder lieben Rituale – vor dem Gute Nacht sagen, eine Geschichte, vor dem Essen eine kurze Besinnung oder der gleiche Spruch und donnerstags immer Spagetti. Wir Menschen sind auf Rituale konditioniert und brauchen eine Art der Besinnung, um über uns zu reflektieren.

Die Rauhnächte zur Rückbesinnung und Neuausrichtung

Nicht nur für Unternehmen ist es sinnvoll das letzte Quartal zu nutzen, um Bilanz zu ziehen und Pläne für das neue Jahr zu schmieden. Auch eine persönliche Bilanz schafft einen sauberen Übergang und damit einen erfolgreichen Start ins neue Jahr. Die wird aber am besten nicht erst am Silvesterabend gezogen, sondern beginnen sollte man mit der Besinnung und Selbstreflexion schon vorher, spätestens mit Beginn der sogenannten Rauhnächte.

Das Rauhnächte-Ritual ist heutzutage den meisten Menschen unbekannt. Der Fokus liegt meistens auf Weihnachten und dem Jahreswechsel. Dabei haben einige Rituale vermutlich ihren Ursprung im Rauhnächte-Brauchtum, wie die Silvesterknallerei. Die zwölf Rauhnächte bewegen sich um die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel herum. Dabei gibt es regionale Unterschiede, meistens ziehen sie sich von Weihnachten bis zum 6. Januar des folgenden Jahres. Diese Nächte kann man unter ein Thema oder einen Themenkomplex stellen, über das man reflektiert und meditiert, um die daraus gewonnen Kenntnisse positiv auf das neue Jahr zu übertragen. Diese Zeit können Sie jetzt schon aktiv vorbereiten und unterstützen, indem Sie:

  • Ihren Arbeitsplatz und den Raum, den Sie zur Reflexion nutzen wollen, aufräumen
  • Geliehenes zurückgeben, Ihre Finanzen checken und Schulden begleichen
  • Aufgeschobenes erledigen, damit es Sie nicht noch am Jahresende in Stress versetzt
  • Bereits jetzt Wünsche, Visionen und Ziele für das neue Jahr definieren und schauen, ob sie bis zum Beginn der Rauhnächte Bestand haben.