Nils Steinkopff ist, seit er im Alter von 15 Jahren seine Geschäftsfähigkeit einklagte, selbständig unternehmerisch tätig und an den Finanzmärkten aktiv. Heute betreut er einige ausgewählte institutionelle Investoren und bildet Privat-Investoren in Präsenzseminaren oder per Online-Kurs aus. Ferner ist er Host eines Aktien Podcasts.
Wie nachhaltig kann Geld anlegen heute sein, Herr Steinkopff? Sparen fühlt sich im Moment eher flüchtig an.
Wer sein Geld aufs Sparkonto legt, verliert aufgrund der äußerst niedrigen Zinsen im Vergleich zur Inflation jeden Tag etwas davon. Nachhaltig ist das sicher nicht. Wenn wir über das Prädikat „nachhaltig“ sprechen, wird es meiner Meinung nach im Bereich der Geldanlage inflationär gebraucht. In der Vergangenheit haben häufig besonders ethische, grüne oder soziale Geldanlagen, wie zum Beispiel Prokon, dadurch Schlagzeilen gemacht, dass sie besonders schlecht abschnitten oder sich sogar als Betrug herausstellten. Wichtig ist an dieser Stelle, dass nachhaltige Anlagen nicht per se schlecht oder sogar Betrug sind, diese sollten jedoch besonders misstrauisch geprüft werden. So vermeidet man ein Opfer von Greenwashing zu werden.
Aber auch nicht jede Geldanlage ist sicher. Was müssen Anleger beachten?
Die Euro- und Geldpolitik, mit immer niedrigeren Zinsen und damit immer mehr billigem Geld, sollte den Anlegern von heute bereits Sorgen bereiten. Höchstwahrscheinlich werden die Anleger der Zukunft unter den Folgen dieser Politik noch lange leiden. Sobald die Zinsen wieder ansteigen, drohen Insolvenzen und Kursverluste. Ein besonderes Augenmerk sollten Anleger auf die Inflation werfen. Beginnt diese stark zu steigen, ist eine Positionierung in Rohstoffen wie Gold und Silber eine gute Idee. Spekulativere Anleger können auch einen Blick auf die großen Kryptowährungen werfen. Eine Flucht aus inflationären Währungen wird dann sicher zu beobachten sein.
Was raten Sie Firmengründern und Startups?
Wenn Menschen ein Unternehmen gründen, bürgen sie häufig mit ihrem Privatvermögen. Startups und kleine Unternehmen sollten besonders gut auf die Haftungsstrukturen achten, damit eine mögliche Insolvenz nicht auch noch verheerende Folgen für die Gründer und ihr privates Vermögen hat. Ich bin ein großer Freund des Bootstraping und versuche Unternehmenskredite in meinen Unternehmen zu meiden.