Harte Fakten können gegen einen gepflegten Aberglauben oft nicht viel ausrichten. Obwohl Freitag der 13. laut zahlreicher Studien wie der Unfallstatistik von ADAC , Zurich Versicherung oder dem Dutch Centre for Insurance Statistics ein ganz normales Datum ist, haben wir trotzdem oft einen Mitbewohner, der uns ein mulmiges Bauchgefühl verschafft. Unser Aberglauben-Kaninchen.
Stößt uns an einem Freitag den 13. ein kleines oder größeres Unglück zu, ist sofort klar: Das Panik-Langohr ist schuld. Seine dunkle Macht kommt einfach über uns, egal was wir dagegen tun! Es gibt sogar einen medizinischen Befund dafür, wenn das Aberglauben-Kaninchen am Freitag den 13. zuschlägt: Paraskavedekatriaphobie. Paraskeví bezeichnet auf griechisch Freitag, dekatría dreizehn und fóbos die Furcht. Nicht ohne Grund fehlt in vielen Flugzeugen die dreizehnte Sitzreihe oder in manchen Hochhäusern das dreizehnte Stockwerk. Egal wie irrational die Panik vor einem Datum oder einer Zahl auch sein mag, sie hat uns fest im Griff.
Die meisten Ängste sind irrational
Flexibilitäts-Experte Ralf Schmitt und Kommunikationsprofi Mona Schnell haben sich in ihrem Buch „Kill Dein Kaninchen“ intensiv mit zahlreichen hausgemachten Ängsten auseinandergesetzt. Zwar finden sie: „Angst ist prinzipiell ein gesunder Urinstinkt, der unser Überleben sichern soll. Wenn sie uns jedoch davon abhält, eine Reise an einem speziellen Datum anzutreten oder in einem Hotelzimmer mit der Nr. 13 zu schlafen, sollten wir genauer hinsehen“. Dann treffen wir Entscheidungen mit vernebeltem Blick. Humor, Selbstironie und der gesunde Menschenverstand helfen auf jeden Fall dabei, unser inneres Panikkaninchen zu verscheuchen, auch wenn es durch geschickte Medienkampagnen und zahlreiche Industrieplayer so gut genährt wird.
So killt man das Kaninchen
Am besten werden Sie das Mistvieh los, indem Sie gedanklich eine Distanz zu ihm schaffen, anstatt sich immer mehr von ihm einschränken zu lassen oder uns gar mit ihm zu identifizieren. Dann überlegen Sie mal, wie Sie andere Ängste losgeworden sind. Erinnern Sie sich noch, wie Sie als Fahranfänger unsicher durch die Straßen kurvten? Und heute lenken Sie Ihr Auto souverän auf Autobahnen und durch Großstädte. Oder Sie recherchieren noch mehr Fakten, die Ihre Befürchtungen widerlegen. Realität kann das Aberglauben-Kaninchen nämlich gar nicht leiden. Mit ein bisschen Glück, macht es sich dann von selbst vom Acker. Falls nicht, verpassen Sie ihm einfach einen Tritt.