„Kind, such‘ dir einen sicheren Job!“, diesen vermeintlich gut gemeinten Ratschlag kennen sicherlich viele von uns. Ich stamme aus einem doppelten Lehrerhaushalt. Hier herrschte die Ansicht, dass Lehrer, mit ihrem allumfassenden Wissen und Beamtenstatus, ohne Zweifel auf der sicheren Seite des Lebens stehen. Doch nach zwei Ehrenrunden meinerseits war auch meinen Eltern klar, dass es so einfach nicht werden würde. Denn Sicherheit ist nur eine Illusion, die uns im Moment verharren lässt, in dem Glauben, alles unter Kontrolle zu haben.

Sicherheit ist eine Illusion

Wie meinen Eltern geht es vielen Menschen. Sie vertrauen auf gelernte Klischees oder verlassen sich auf ihre Erfahrungen, um ein Schema von Sicherheit für sich aufzubauen. Dabei gehen sie von der Annahme aus, die Zukunft kontrollieren zu können. Entwicklungen in der Vergangenheit werden auf die Zukunft übertragen und sich entsprechend dieser Basis auf sie vorbereitet. Mit der Nutzung der modernen Informationstechnologie verändern sich Alltag, Berufsleben und Wirtschaft jedoch so rasant, dass Sicherheit durch Kontrolle nur noch Wunschdenken ist. Disruption ist dabei nur eins der vielen Schlagwörter, die uns seit ein paar Jahren als vermeintliche Schreckgespenster den Schweiß auf die Stirn treiben. Darüber hinaus stellt die Sharing Economy, mit einem völlig neuen Verständnis von geteiltem Besitz, nicht nur unser inneres Konzept von Sicherheit durch Anhäufung von Dingen und Geld, sondern auch die Art, in der wir zusammenarbeiten, völlig auf den Kopf.

Flexibilität und Mut zu Fehlern bringt Wachstum

Der Versuch, dem aktuellen Wandel durch langfristige Entwicklungsprognosen und dem bewahren von starren Machtgefügen und Prozessen zu begegnen, greift heute nicht mehr. Im Gegenteil – ein verzweifeltes Festhalten an alten Kontroll- und Sicherheitskonzepten macht schwerfällig. Um zu wachsen, brauchen wir die Bereitschaft zur Flexibilität. Nur so können wir in unbekannten Situationen schnell, eigenverantwortlich und agil reagieren. Gleichzeitig bedarf es den Mut, dabei auch Fehler zu machen.

Um sich selbst immer wieder zu pushen und die eigenen Möglichkeiten besser zu nutzen, stellen Sie sich vor Entscheidungen konsequent folgende Frage:

„Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte?“

The sky ist the limit – probieren Sie es aus und schauen Sie, wohin es Sie bringt!