Darlehenszinsen sind nach wie vor niedrig. Doch wie lange noch? Kommt die prognostizierte Zinswende, steigen die Bauzinsen wieder? Gegen einige Unwägbarkeiten und Ängste kann man sich versichern. Es gibt sogar einen Kredit, der im Volksmund als „Angstkredit“ bekannt ist: das Forward-Darlehen.
Wenn Sie bald eine Anschlussfinanzierung benötigen, können Sie sich mit so einem Forward-Darlehen schützen und sich das aktuell günstige Zinsniveau sichern. Auch für Altkredite mit sehr hoher Zinsverschreibung ergibt sich durch ein Forward-Darlehen ein entscheidender Vorteil: Bei gleicher Ratenhöhe, aber niedrigeren Zinsen ist Ihre Finanzierung deutlich schneller fertig als bisher.
Mit einem Forward-Darlehen heute schon an morgen denken
Eine Baufinanzierung ist immer eine langfristige Geschichte. Häufig ist der Kredit für das Eigenheim erst nach 20 bis 30 Jahren abgezahlt und Sie als Kreditnehmer wieder schuldenfrei. Eine dauerhafte Verpflichtung, die vielen Angst einjagt, denn in einem solchen Zeitraum kann viel passieren: Die Marktgegebenheiten verändern sich vielleicht erheblich, beispielsweise wenn zu Beginn der Immobilienfinanzierung ganz andere Zinssätze zugrunde gelegt wurden als zum Zeitpunkt der Anschlussfinanzierung. Aber auch die private Situation ändert sich: Familienzuwachs, Scheidung oder Trennung, Jobwechsel oder -verlust und ungeplante Großanschaffungen sind nur einige mögliche Vorkommnisse in diesem Zusammenhang.
Ein Forward-Darlehen kann in solchen Situationen sehr nützlich sein. Attraktiv ist es vor allem dann, wenn Sie Ihre finanziellen Spielräume bereits ausgeschöpft haben und sich keine zusätzlichen Belastungen aufbürden wollen beziehungsweise können. Sie erhalten dadurch maximale Planungssicherheit für die Zukunft und sparen weitere Finanzierungskosten.
Forward-Darlehen sind eine Art „Wette“ auf möglicherweise steigende Zinsen. Bevor Ihre alte Baufinanzierung ausläuft, können Sie als Immobilienbesitzer den aktuellen Zinssatz bis zu 66 Monate einfrieren.
Viele Vorteile, aber auch Nachteile
Allerdings hat diese Sicherheit auch ihren Preis. Denn die Kreditinstitute lassen sich diese vorzeitige Kreditzusage in der Regel mit einem Zinsaufschlag in Höhe von 0,01 bis 0,03 Prozent bezahlen.
Steigen die Hypothekenzinsen dagegen nicht im erwarteten Maße, kann das Forward- Darlehen nachteilig sein. Der abgeschlossene Vertrag bleibt bindend, es besteht eine Abnahmepflicht – unabhängig vom tatsächlichen Zinsverlauf. Als geschulter Experte in Sachen Immobilienfinanzierung rate ich Ihnen daher, ein Forward-Darlehen lediglich mit einer überschaubaren Vorlaufzeit von 6 bis 12 Monaten abzuschließen. In die Zukunft schauen kann niemand, aber wenn Sie Ihre Finanzierungsmöglichkeiten aus Angeboten zahlreicher Finanzierungspartner mit Ihren persönlichen Bedürfnissen abgleichen, finden auch Sie das passende Darlehen, um ihr angstfrei entgegenzugehen.