Die Versicherungsbranche ist für die meisten ein Dschungel voller Paragrafen und Kleingedrucktem. Die Werbung suggeriert uns, dass wir eigentlich alles versichern können und müssen. Doch viele Menschen zögern inzwischen, weil sie glauben, dass sie jahrelang brav ihre Beiträge bezahlen und, wenn es darauf ankommt, ersetzen die Versicherer den Schaden nicht oder nur nach langem Streit. Außerdem sind die Anforderungen an Versicherungen so vielfältig, wie die Menschen und ihre Lebensgeschichten. „Umso wichtiger ist es, dass wir wissen, welche Versicherungen wir wirklich brauchen und wie man sie auswählt“, weiß René Marko Lehmann.
Unabhängige Beratung – maximale Sicherheit
Lehmann ist unabhängiger Versicherungsexperte und rät jedem, der sich das Leben leicht machen möchte, den Gang zu einem ungebundenen Berater nicht zu scheuen. „Wer Steuern sparen möchte, geht zum Steuerberater und wer sich maßgeschneidert absichern möchte, braucht einen guten Makler.“ Denn jeder Versicherungstarif ist unterschiedlich, deshalb müssen nicht nur Preise, sondern vor allem die Leistungen und die AGBs verglichen werden, um zu sparen und im richtigen Moment passgenau versichert zu sein. Nur ein Fachmann kennt Formulierungstricks und durchschaut versteckte Fallstricke.
Die absoluten Basics
Privathaftpflicht und Hausratsversicherung zählen zu den absoluten Basics, auf die heute kaum jemand mehr verzichten kann und sollte. Zu schnell hat man den Besitz eines anderen unabsichtlich beschädigt oder der eigene Haushalt, im schlimmsten Fall sogar die Wohnung, in der man zur Miete wohnt, nimmt Schaden durch Feuer, Leitungswasser oder äußere Einflüsse wie Sturm und Hagel. Lehmann rät: „Auch Rechtsschutz, Berufsunfähigkeit und Unfall sollten unbedingt versichert sein“. Das sind seine Tipps:
- Rechtschutz: Besonders im Privatbereich ist dieser Schutz essenziell. Kaufen Sie zum Beispiel ein Auto mit Mängeln, greift der private Rechtsschutz, damit Sie Ihre Forderungen ohne Risiko geltend machen können. Des Weiteren rate ich zu den Bausteinen Beruf, Verkehr und Mietrecht. Wussten Sie, dass jede zweite Betriebskostenabrechnung falsch ist? Oder stellen Sie sich vor, der Vermieter beruft sich plötzlich auf Eigenbedarf.
- Berufsunfähigkeit: Können Sie Ihren jetzigen Job nicht mehr zu 50 Prozent ausüben, aus welchen Gründen auch immer, sind Sie ohne diese Versicherung schnell auf Harz IV angewiesen. Aber Achtung! Sichern Sie eine richtige Monatsleistung ab und achten Sie darauf, dass der Verzicht auf abstrakte Verweisung enthalten ist. Sonst kann die Versicherung Sie auf einen anderen als Ihren zuletzt ausgeübten Beruf verweisen und sie müssen eventuell auf die Erhaltung Ihres vorherigen Standards verzichten.
- Unfall: Oft höre ich die Frage: Ich bin doch krankenversichert, wofür brauche ich dann noch eine Unfallversicherung? Unfall- und Krankenversicherung kann man wie süß und salzig vergleichen. Die Krankenversicherung zahlt natürlich auch im Falle eines Unfalls – aber nicht unbedingt für die Folgen. Können Sie zum Beispiel durch einen Unfall Ihren Job nicht mehr voll ausüben. Liegen Sie über 50 Prozent, greift die Berufsunfähigkeit, aber darunter nicht. Eine Unfallversicherung sorgt dafür, dass Sie zum Beispiel Spezialärzte bezahlen und Ihre Wohnung, bei Bedarf, behindertengerecht umbauen lassen können. Die Unfallversicherung greift übrigens auch, wenn Sie zwar zu 50 Prozent behindert, aber nicht zu mindestens 50 Prozent berufsunfähig sind. Im besten Falle erhalten Sie sogar beide Leistungen. Eine Berufsunfähigkeitsrente bis zum Ende des versicherten Alters, die Unfallrente ein Leben lang.