Ich bin überzeugt: Gesundheit entsteht im Kopf! Dass wir uns gesund ernähren und ausreichend bewegen müssen, um einen fitten Körper zu haben, wissen die meisten. Wie aber schaffen wir es, dass auch unser Geist mit gutem mentalen Futter versorgt wird? Das ist mindestens genauso wichtig für unser Wohlbefinden. Doch wir setzen unseren Fokus falsch, konzentrieren uns auf Unwesentliches oder Schlechtes und versetzen unseren Körper damit in dauerhafte Alarmbereitschaft. Die Konsequenz: Wir können nicht mehr klar denken. Wir stehen unter Stress.

Fight or flight?

An sich ist Stress kein negativer Zustand, sondern ein überlebenswichtiger Turbo für den Körper. Seinen Ursprung hat er in der Fight-or-flight response, also in der Kampf-oder-Flucht-Reaktion. War die Gefahr für unsere Vorfahren gebannt, regelte sich der Körper rasch wieder herunter auf den Normalzustand. In unserem modernen Alltag lassen sich komplexe Herausforderungen jedoch nicht mehr einfach mit Flucht oder Angriff lösen. Zwar läuft der menschliche Körper auch heute noch unter Belastung auf Hochtouren, damit Körper und Geist bereit sind, brenzlige Situationen zu bewältigen. Doch es wird heikel für uns, wenn dieser Ausnahme- zum Dauerzustand wird. Dann überschwemmen Stresshormone kontinuierlich unseren Körper und das führt häufig zu weitreichenden gesundheitlichen Konsequenzen wie ständige Rücken- und Kopfschmerzen, Allergien, Magenschmerzen und Herz-Kreislaufprobleme.

Mit drei einfach Ritualen schaffen wir es aber leicht, Kopf und Körper die Gelegenheit zu geben, wieder runterzufahren – ganz ohne Pillen.

  1. Bad News-Detox

Wir liegen noch im Bett und schon prasseln negative Nachrichten übers Radio auf uns ein. Push-Nachrichten alarmieren uns per Handy und auf dem Weg zu unserem Arbeitsplatz bekommen wir schon die aktuelle Katastrophe vom Kollegen zugesteckt. Höchste Zeit, ein Bad News-Detox zu starten. Sie können die Welt nicht ändern, aber Sie können steuern, was Sie persönlich in die Welt hinausgeben. Verordnen Sie sich doch eine persönliche Kur und lästern zwei Wochen lang nicht über andere. Oder wenn Sie es ganz radikal mögen, jammern Sie in der Zeit nicht über sich selbst. Risiken und Nebenwirkungen könnten sein, dass es zu Anfang recht still wird. Dann wissen Sie, dass Sie auf dem richtigen Weg sind.

  1. Multitasking Detox

Multitasking – ein Produktivitäts-Mythos, der mehr Probleme schafft, als löst. Die Wahrheit lautet: Unser Gehirn kann sich nur auf eine einzige komplexe Tätigkeit effektiv konzentrieren. Sobald wir versuchen, zwei Dinge gleichzeitig zu tun, ist eine Gehirnhälfte für die eine Handlung und die andere Hälfte für die andere Handlung zuständig. Doch die beiden Gehirnhälften arbeiten in diesem Fall nicht reibungslos zusammen sondern konkurrieren sogar miteinander und werden ineffektiv. Bei mehr als zwei Tätigkeiten überfordern wir unser Gehirn komplett. Unser Gehirn springt dann einfach nur hin und her – was sich extrem kontraproduktiv auf unsere Leistung auswirkt.

Vergessen Sie also Multitasking! Ihre Leistung leidet, wenn Sie mehrere Dinge gleichzeitig machen. Sie brauchen länger, haben einen höheren Energieverbrauch und machen tendenziell auch noch mehr Fehler. Also lieber eins nach dem anderen erledigen.

  1. Glaubenssätze-Detox

Stressmanagement hängt stark mit der eigenen Fokussierung zusammen. Beobachten Sie sich einmal selbst. Welche persönlichen Glaubenssätze erzählen Sie sich: Das kann ich nicht, weil ich zu wenig Zeit habe, das schaffe ich nicht, weil mein Chef mich nicht lässt, das kann nicht klappen, weil mein Partner mich nicht unterstützt?

Glaubenssätze lenken Ihren Fokus. Lenken Sie also Ihren Fokus um! Denn, wem ich die Schuld gebe, dem geben ich die Macht über mich. Flucht oder Angriff bringt Sie hier nicht weiter, sondern lässt Sie auf einem gleichbleibenden Stresslevel verharren. Setzen Sie sich bewusst auf eine Glaubenssatz-Engiftungs-Kur und gehen Ihre Ziele eigenverantwortlich an.