Lesen Sie folgende Worte in Zimmerlautstärke: Morgenstern, Abendstern, Zimtstern, Zwergelstern. Alles Sterne – stimmt’s? Doch was zum Teufel ist ein Zwergelstern? Vielleicht handelt es sich eher um Zwerg-Elstern?

99 Prozent aller Menschen lesen beim vierten Wort Zwergel-Stern auch wenn sie das Wort überhaupt nicht kennen. Das sagt sehr viel darüber aus, wie unser Gehirn funktioniert und wie man einem Menschen Muster, Überzeugungen und Glaubenssätze in den Kopf setzen kann. So werden wir konditioniert.

Konditionierung

Der Morgenstern, der Abendstern und der Zimtstern sind entscheidend dafür, dass der Leser im Vorfeld entsprechend konditioniert wurde, auf ein bestimmtes Bild und zwar den Stern. Das Gehirn erwartet dann auch beim vierten Mal einen Stern, obwohl es den Zwergelstern überhaupt nicht gibt. So funktionieren Menschen und so funktioniert unser Gehirn. Wer Menschen beeinflussen will, der muss ihnen ein bestimmtes Bild in den Kopf setzen und dieses Bild regelmäßig wiederholen.

So einfach ist unser Gehirn und so leicht können auch andere mit diesem Wissen auf uns einwirken. Überlegen Sie mal, welche Bilder andere Menschen, die Werbung oder wer auch immer in Ihren Kopf setzen. Ihr Unterbewusstsein kann nicht zwischen guten und schlechten Bildern unterscheiden.

Unterbewusstsein

Das Unterbewusstsein ist eine Art Wahrnehmungsinstrument. Es nimmt einfach die Bilder von außen auf, die es bekommt. Und wenn dieses Bild sehr, sehr häufig kommt, ist das Unterbewusstsein der Meinung, dass es wichtig zu sein scheint. Es versucht dann, dieses Bild zu vervollständigen und nimmt es als einen festen Glaubens- und Wahrnehmungsbestandteil auf.

Das gilt auch für das eigene Selbstbild. Das, was Sie bei Menschen regelmäßig beobachten, wird zu einem Bild in Ihrem Kopf. Die Beobachtung von der äußeren Welt geht in die innere Welt über. Das gilt natürlich auch für die Erfahrungen und Erlebnisse, die Sie regelmäßig gemacht haben.

Dieser Input von außen wird irgendwann Teil der eigenen Persönlichkeit. Sie sollten daher genau überlegen, mit welchen Menschen und Vorbildern Sie sich umgeben, was Sie lesen und hören und trauen Sie sich, Neues zu probieren und neue Erfahrungen zu machen. Vieles wirkt auf uns ein, das wir nicht beeinflussen können, aber vieles haben Sie selbst in der Hand. Kuratieren Sie daher den Input genau, den Sie selbst in der Hand haben.